Vom 20. August bis zum 5. September 2025 reisten Silvia Grimmsmann, Vereinsvorsitzende, und Ida Kuntz, junges Vereinsmitglied, nach Kamerun, um unsere beiden Projekte vor Ort zu besuchen und sich ein Bild von der Wirkung der Spenden zu machen.
Projekt „Waisenkinder“ in Cantonnier und Baboua
Nach der Landung in Yaoundé ging es zunächst nach Cantonnier, wo sie drei Nächte verbrachten. Dort trafen sie Lucien Gbawi, Projektinitiator und -koordinator, sowie Nicolas Zina, Projektmitarbeiter. Beide begleiten das Projekt seit seiner Gründung im Juni 2021 mit beeindruckender Motivation und großem persönlichen Einsatz – auch außerhalb ihrer offiziellen Aufgaben stehen sie den Kindern beratend und unterstützend zur Seite.
In Cantonnier besuchten sie sieben Projektkinder und nahmen an einem fröhlichen Spielenachmittag teil. Die Kinder wachsen eingebettet in ihren erweiterten Familien auf – meist unter der Leitung einer verwitweten Großmutter, die Verantwortung für rund 20 bis 40 junge Menschen übernimmt. Es war bewegend zu sehen, wie unsere Unterstützung konkret wirkt: Die Spenden werden für Arztbesuche, Schulsachen, Kleidung und Essen verwendet und kommen somit direkt bei den Kindern an.
In Baboua verbrachten sie vier Nächte und trafen dort elf weitere Projektkinder. Auch hier konnten sie sich davon überzeugen, dass die Hilfe ankommt. Allerdings fiel ihnen ein Unterschied auf: Während Lucien und Nicolas in Cantonnier täglich präsent sind, besuchen sie Baboua nur einmal im Monat, um die Spenden zu verteilen. Ein Spielenachmittag wie in Cantonnier fand dort nicht statt, und die Kinder wirkten merklich weniger vertraut mit den beiden.
Fazit: Es wäre wünschenswert, auch in Baboua eine*n feste*n Ansprechpartner*in zu haben, der oder die die Kinder regelmäßig begleitet, Aktivitäten organisiert und ihnen moralische Unterstützung bietet.
Projekt „Bessere Zukunft“ in Kribi
Nach dem Besuch des Waisenkinderprojekts reisten Silvia und Ida über Bertoua und Yaoundé weiter nach Kribi, wo sie das zweite Projekt besuchten: „Bessere Zukunft“. Dieses Projekt entstand aus dem Engagement lokaler Akteur*innen, die sich im Verein Lendemain Meilleur zusammengeschlossen haben, um bedürftigen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.
Gemeinsam mit ihnen besuchten Silvia und Ida acht Kinder zuhause. Insgesamt umfasst das Projekt 21 Kinder, die durch die gesamte Schulzeit bis zum Abitur begleitet werden sollen. Die Familienstruktur unterscheidet sich hier deutlich von der in Zentralafrika: Die Familien leben in kleineren Verbändern und städtischer, und die Lebensrealität ist weniger von Feldarbeit geprägt.
Ein besonderer Höhepunkt des Besuchs war die feierliche Übergabe der Schulmaterialien, die aus Spenden finanziert wurden. Diese findet traditionell im August vor Beginn des neuen Schuljahres statt. Zum ersten Mal konnte Silvia persönlich dabei sein und einige Schultaschen selbst an die Kinder übergeben.
Besonderer Anpassungsbedarf wurde hier nicht festgestellt. Das Projekt verlässlich läuft seit 2017 und zeigt weiterhin große Wirkung und Stabilität. Silvia sprach eine Einladung an den Verein Partnerverein Lendemain Meilleur aus, im Mai 2026 eine verantwortliche Person und ein Kind aus dem Projekt nach Brandenburg zu entsenden.
Abschluss und Ausblick
Bereits am 12. September fand ein öffentlicher Reisebericht in Wustermark statt. Weitere Informationen sind auf Anfrage erhältlich. Wir danken allen Beteiligten vor Ort sowie unseren Spender*innen für ihre wertvolle Unterstützung. Die Reise hat erneut gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist – und wo wir noch gezielter helfen können.